In der heutigen Zeit ist es beinahe unmöglich, ohne Schulden zu leben. Sie können durch den Kauf eines Hauses entstehen oder durch ungeplante Kosten, wie zum Beispiel durch einen Wasserschaden. Doch wir können versuchen, bewusster zu leben und zu konsumieren und somit einen Notgroschen ansparen, damit wir auch die holperigen Zeiten gut überstehen. Schaue dir hierzu meinen Beitrag Einnahmen/Ausgaben für September an.
Natürlich gibt es auch Menschen mit einem sehr hohen Einkommen oder Vermögen, die sich evtl. nicht direkt von mir angesprochen fühlen, aber ich denke, dass wir alle - egal ob reich oder arm - uns Schulden aufbauen können. Manche kommen aus der Situation schneller hinaus, andere wiederum gar nicht. Vielleicht, weil einige mehr Möglichkeiten haben als andere oder einfach besser gelernt haben, mit dem Geld umzugehen.
Bei einem Gespräch mit meinem Partner wollte ich ihm deutlich machen, dass ich nie wieder ein Leben in Schulden verbringen möchte und deshalb auch kein Eigentum kaufen will. Mein Partner hat mir daraufhin erklärt, dass es auch gute Schulden gibt, wenn sie eine Investition für die Zukunft sind.
Ich verstehe diesen Gedanken, aber ich finde gerade das Thema Eigentum sehr komplex. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, mir irgendwann eine Wohnung zu kaufen und diese zu vermieten. Irgendwann ist meine Schuld beglichen und ich mache damit Gewinn. Aber will ich mich wirklich damit vorerst verschulden? Mit dem Geld könnte ich so viel anderes machen und wer weiß schon, wie lange ich lebe....
Zudem kommt mit den eigenen Immobilien viel Verantwortung auf einen zu. Sollte das Wasser mal ausfallen, muss man direkt bereit sein, zu handeln. Diese Reparaturkosten dürfen nicht unterschätzt werden. Gleichzeitig ändern sich so viele Gesetze, die insbesondere bei den Eigentümern hohe Kosten verursachen. Besonders kritisch sehe ich alle Änderungen im Energiebereich.
Ich selbst mache mir hierzu viele Gedanken und habe bereits jetzt schon Kopfschmerzen von der Investition, die ich noch nicht einmal getätigt habe.
Doch ich verstehe sehr gut, warum viele den Schritt gehen und ich glaube auch daran, dass es bei einigen funktionieren kann. Doch woher soll ich wissen, ob bei mir keine hohen Kosten auf mich zukommen?
Wahrscheinlich werde ich darauf nie eine Antwort bekommen.
Sicher kann man jetzt damit argumentieren, dass es ein tolles Erbe für künftige Kinder sein könnte, aber ich denke, man kann das auch anders regeln …
Ich habe großen Respekt vor langfristigen Schulden, weil sie auf den ersten Blick so harmlos erscheinen.. Doch oft häufen sie sich schnell.
Kurzfristige Schulden sind manchmal gar nicht vermeidbar. Entweder man leiht sich etwas Geld für das Mittagessen auf der Arbeit, weil man sein Portemonnaie vergessen hat, oder man kauft evtl. etwas auf Rechnung.
Ich persönlich sehe bestimmte Zahlungsportale, wo die Zahlung nach 30 Tagen erfolgen kann, besonders gefährlich an. Gerade die jungen Leute verschulden sich selbst, bevor sie noch ihr eigenes Einkommen haben. Es scheint ja auch so, dass man einfach mit der Verschuldung weitermachen kann. Zumindest bis später die Konsequenzen auf einen zu kommen.
Ich denke, uns allen sollte bewusst sein, dass jede Schuld eine Last mit sich bringt. Ich will hier nur einfach bewusst machen, dass jede Kaufentscheidung ihre eigenen Folgen mit sich bringt und ich dankbar bin, dass der Minimalismus mich jedes Mal zum Nachdenken anregt, weil ich dadurch auch langfristige Entscheidungen besser für mich treffen kann.
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