Hast du dir bereits Gedanken über deinen Alltag gemacht?
Wir alle haben eine Alltagsroutine, die wir für einen bestimmten Zeitraum beibehalten. Diese Routine entsteht durch unsere eingenommene Rolle innerhalb der Gesellschaft. Doch wir alle nehmen dabei nicht nur eine Rolle ein.
Ein Beispiel:
Mandy ist die Mutter von dem 2-jährigen Jonas. Zeitgleich ist sie die beste Freundin von Sarah, die Ehefrau von Mark und als Angestellte in einem Unternehmen tätig. Somit ist Mandy Mutter, Freundin, Ehefrau und Angestellte. An jede dieser Rollen sind bestimmte Erwartungen geknüpft. Als Mutter wird von ihr erwartet, dass sie Jonas erzieht und immer für ihn da ist. Als beste Freundin, erwartet die Sarah, dass sie immer ein offenes Ohr für sie hat. Als Ehefrau erwartet Mark Unterstützung. Und der Chef von der Mandy, der möchte, dass sie 100 % für ihren Job gibt. Bei all diesen Rollen kann es schnell zu einem Konflikt kommen. So ist es zurzeit für Mandy nicht möglich auf der Arbeit 100 % zugeben und die Erziehung von Jonas nicht zu vernachlässigen.
Damit solche Konflikte nicht entstehen, versuchen wir uns eine Alltagsroutine anzueignen, wo es zu solchem Problem wenig bis gar nicht kommt. Nun wissen wir alle, dass das nicht immer möglich ist. Aber eine gewisse Alltagsroutine gibt uns Sicherheit und kann viel Zeit sparen.
„Gewohnheiten sind automatische Programme, die uns im Alltag helfen. Unsere Routinen steuern nicht nur unser Verhalten, sondern auch das Denken und Fühlen – und den Umgang mit anderen und uns selbst“ Katrin Ewert
Kaum einer spricht darüber, doch ich selbst empfinde den Alltag als eine große Herausforderung. An uns sind viele Erwartungen geknüpft, die wir alltäglich meistern müssen. Wir verspüren dabei einen großen Druck, da wir durch Social Media das Gefühl vermittelt bekommen, dass andere den Alltag ohne Schwierigkeiten meistern. Doch wenn die Routine durchbrochen wird, dann kann man den Überblick verlieren, weil wir schnell handeln müssen. Vielleicht fehlt einem auch in diesem Moment die nötige Zeit, um darüber nachzudenken, ob das nächste Vorhaben auch wirklich gut durchdacht ist. Jetzt ist es unmöglich, alle Situationen durchzuspielen und sich auf das Schlimmste gefasst zu machen. Und ganz ehrlich? Das sollten wir auch nicht. Dadurch würde nur neuer, größerer Druck entstehen. Der eventuell noch nicht einmal nötig ist. Denn eins können wir festhalten: Gewohnheiten lotsen uns durch den Tag.
Doch so gut sie auch für uns sind, haben sie auch ihre Schattenseiten. Durch Gewohnheit übernehmen wir ein festgelegtes Verhaltensmuster. Über 40 % unserer alltäglichen Handlungen sind Gewohnheiten. Nicht umsonst reden alle von „der Macht der Gewohnheit“ Diese automatisierten Handlungen werden oftmals unbewusst ausgeführt, wenn wir uns z. B. die Zähne putzen, Schuhe binden, Kaffee zubereiten, oder die Tür schließen. In diesen Momenten kann unser Gehirn abschalten und wir sparen uns eine Menge Energie. Doch das kann auch zur Trägheit, Faulheit und Vergesslichkeit führen. Es ist wichtig, dass wir unseren Alltag regelmäßig reflektieren und ihn von einer anderen Sichtweise aus betrachten. Gespräche mit dem Partner oder Freunde und Familie können hierbei helfen. Der gesellschaftliche Austausch schafft neue Perspektiven und kann deinen eigenen Alltag erleichtern. Manchmal ist es auch einfach eine Erleichterung zu wissen, dass andere ebenfalls mit Schwierigkeiten im Alltag zu kämpfen haben. Verhaltensmuster können also zur Gewohnheit bzw. einem Normalzustand werden.
Ich selbst, denke genauso so über meinen Besitz. Die Dinge, die ich jeden Tag in meiner Wohnung gesehen habe, habe ich mit der Zeit immer weniger beachtet. Sie waren immer da und wurden somit zum Normalzustand. Ob ich diese Dinge benötige oder nicht, mit dieser Frage habe ich mich damals nie beschäftigt. Warum auch, diese Frage hat nie in meine Alltagsroutine gepasst. Es ist also wichtig, dass wir lernen bestimmte Routinen zu hinterfragen, oder vllt. zu optimieren. Bequemlichkeit ist eine angenehme, behagliche Lebensweise. Doch sie macht auf Dauer träge, müde und antriebslos.
Sehr „bequeme“ Menschen haben keinen Antrieb mehr neue Ziele zu erreichen oder sich in irgendeiner Form weiterzuentwickeln. Wenn du zu bequem bist, kann es dir schnell passieren, dass du faul, gelangweilt und im schlimmsten Fällen sogar krank wirst. Einerseits ist es gut, sich das Leben nicht zu schwer zu machen - in diesem Sinne ist die Bequemlichkeit etwas Gutes. Andererseits sollte man lernen, aus der Komfortzone herauszukommen, über seine Bequemlichkeit hinauszuwachsen. Ein gutes Leben, sowie ein harmonisch spirituelles Leben, ist letztlich eine Mischung aus Bequemlichkeit und Angehen von Herausforderungen.
Durch den Minimalismus ist mein Alltag um einiges leichter geworden. Ich betrachte meine Routinen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und kann seitdem besser auf Ausnahmesituationen reagieren. Durch meine freie Zeit habe ich die Möglichkeit, mich selbst besser kennenzulernen und herauszufinden, wie ich mein Leben selbst führen will. Ich folge keinem Vorbild und bin offen für Neues und dabei bin ich die meiste Zeit entspannt und glücklich.
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