Wegwerfgesellschaft

Wir leben in einer Welt, in der es üblich ist, Dinge zu entsorgen die einen Makel haben oder scheinbar kaputt sind.

Dazu gehören nicht nur materielle Dinge wie z. B. eine Lampe, sondern auch Beziehungen, Träume und Erinnerungen. Wir Menschen haben eine Illusion von Perfektion in unseren Köpfen und wir begreifen leider nicht, dass in der Natur nichts perfekt ist, dafür im Einklang.

Es ist so viel einfacher, Dinge mit einem Makel auszusortieren, als sie in die Hand zu nehmen und in Takt zu bringen. Viele materielle Dinge, die defekt sind, lassen sich mit etwas Geduld instand bringen. Ebenso ist es mit Beziehungen. Wer Zeit und Geduld investiert, wird oft belohnt. Auch Träume scheinen oft so fern und können mit dem richtigen Ansatz oder der richtigen Betrachtung erreicht werden.

Es ist natürlich oft mühseliger sich mit den Dingen zu beschäftigen, die einen Makel haben, aber der stolz, der am Ende entsteht, wenn ein Meilenstein erreicht wurde, gibt stärke und Selbstbewusstsein weiterzumachen und daraus profitiert das eigene ich, da dadurch die nächste anstehende Aufgabe leichter zu bewältigen ist, bis alles im Einklang ist.

Es ist erschreckend, wie einfach unsere Umwelt es uns macht, etwas wegzugeben oder gar aufzugeben. Geht etwas kaputt, können wir es in wenigen Tagen direkt nachhause liefern lassen und müssen dafür nicht einmal einen Aufwand tätigen. Geht eine Beziehung in die Brüche, dann hat man oft das Gefühl, man findet etwas Passenderes, weil es eine Menge an Dating-Möglichkeiten gibt, wo selbst Charaktereigenschaften oder Aussehen einfach gefiltert werden können. Oder Träume, die stetig im Wandel sind, weil die sozialen Medien einem das Gefühl geben, wir können überall sein und das erreichen, was wir wollen.

Bei all dem sehe ich keine Beständigkeit, also nichts was einem das Gefühl von Sicherheit gibt.

Als ich mit dem Minimalismus anfing, musste ich natürlich viel aussortieren. Demnach war ich irgendwie nicht besser, als ich es in dem Beitrag beschreibe. Ich gab Dinge weg, die intakt waren, trennte mich von Beziehungen, die kaputt waren und gab Träume auf, die mir anfangs so wichtig erschienen.

Doch jetzt, wo ich ein überschaubares Umfeld habe, mit den Dingen und Menschen die ich wirklich liebe, wird mir von Tag zu Tag mehr bewusst was ich möchte. Auch meine Träume ändern sich immer mehr in eine Richtung, aber ich merke immer noch, dass ich für mehr Klarheit noch etwas mehr Zeit brauche. Ich selbst befinde mich derzeit auf einer Reise, wo ich mich selbst finden muss, aber ich setze mich damit nicht mehr Unterdruck, weil mir das Leben so oft bewiesen hat, dass meine Bestimmung mich von alleine finden wird. Ich benötige lediglich etwas Geduld.