Mein toxisches "ich"

Veröffentlicht am 20. Juli 2025 um 14:35

Warum ich meine toxische Beziehung zu mir selbst beendet habe
Es gibt Beziehungen, die uns zerbrechen – und es gibt die Beziehung zu uns selbst. Letztere ist oft die schwierigste, weil ihr euch selbst nicht entkommen könnt.

 

Wenn andere über dein Leben urteilen
In den letzten Monaten habe ich erkannt, dass ich in einer toxischen Beziehung mit mir selbst steckte. Eine Beziehung, geprägt von Selbstzweifeln, gesellschaftlichem Druck und tief sitzender Angst vor dem Alleinsein.


Manchmal genieße ich meine Unabhängigkeit in vollen Zügen. Ich lebe flexibel, frei und schöpfe mein Potenzial zur Selbstentfaltung voll aus.


Mein Leben allein
Es hat mir die Augen geöffnet, denn ich befinde mich aktuell in einer der intensivsten Phasen meines Lebens – einer Zeit der Selbstbegegnung.

 

Ich mache viele Dinge zum ersten Mal alleine. Dinge, die die Gesellschaft gern in Pärchen verpackt. Ich gehe allein ins Restaurant. Ich spaziere allein durch die Stadt. Ich fahre alleine in den Urlaub. Ich gehe alleine auf Festivals. Und – das überrascht mich selbst – ich liebe es, alleine ins Kino zu gehen.

 

Früher habe ich das Kino gehasst. Zumindest dachte ich das. Heute weiß ich: Ich hasste nicht das Kino – ich wurde wütend über die männliche Gesellschaft, die dort neben mir jedes mal einschlief. Der Kinobesuch wurde zur Geldverschwendung für mich und ich war am Ende nur noch genervt. Heute genieße ich es, denn ich muss das Popcorn nicht teilen und ich habe keine Angst, dass es schon leer ist, bevor der Film überhaupt beginnt. Ich kann bei Lilo & Stitch weinen, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Niemand hetzt mich pünktlich vor Werbebeginn dort zu sein und niemand ist schlecht gelaunt, weil wir das Kleingeld für das Parkticket vergessen haben. Zudem sind die Sitze viel bequemer, wenn man nicht ständig aneinanderklebt.

 

Klingt banal? Ist es vielleicht auch. Aber genau diese kleinen, alltäglichen Aha-Momente zeigen mir, wie schön es ist, Dinge neu zu entdecken – und zwar für mich selbst.

 

Ich vermisse keinen Partner – ich vermisse Vertrautheit

Heute weiß ich: Ich vermisse nicht „den Partner“ – ich vermisse das Vertraute. Das Gefühl, dass mich jemand wirklich kennt. Dass jemand mein Innerstes sieht. Dieses Gefühl was ich so lange vermisst habe, baue ich mir gerade mit meinen engsten Freunden wieder auf. Und das fühlt sich gut an.


Wie mein Denken mich im Jahr 2024 gerettet hat

2024 war ein Jahr wo ich mitten in einem finanziellen Notstand mich befand, unter massiven Existenzängsten litt, einen toxischen Scheidungskrieg durchstand, einen enormem Druck wegen der Familienplanung spürte, Kritik in den sozialen Medien einstecken musste, weil meine Performance unter Kraft- und Zeitmangel litt. Einen neuen Partner hatte, der genauso auf der Suche nach sich selbst war wie ich – und wöchentlich eine neue Vorstellung vom Leben hatte, an der ich mich immer wieder neu angepasst habe. - Und ein Jahr wo ich gleichzeitig drei Jobs machte.

Niemand sah meine Leistung – außer mir
Ich bin eine starke Frau. Das wusste ich lange nicht – aber jetzt weiß ich es.
Und ich habe erkannt: Niemand wird meine Leistung je vollständig sehen. Nicht einmal mein Partner hat all das erkannt, was ich jeden Tag im Jahr 2024 bewältigt habe. Stattdessen übte er – unbewusst – noch mehr Druck auf mich aus. Doch heute sehe ich selbst, was ich geschafft habe und ich bin stolz darauf.

 

Während meine Zeit alleine bemerkte ich erst was ich alles 2024 erreicht habe. Und während dieser Phase habe nie gejammert und immer funktioniert. und nicht nur das... 


ICH WAR – UND BIN – TROTZ DER UMSTÄNDE IMMER GLÜCKLICH GEWESEN!

Denn ich habe schon damals verstanden, dass mein Glück nicht vom Partner abhängig ist – sondern von meinem Denken. 


Alleinsein ist kein Defizit. Es ist eine Entscheidung.


Ich danke der Zeit des Alleinseins, denn sie hat mir gezeigt, wer ich bin.
Was ich kann.
Was ich verdient habe.
Und was ich nicht mehr akzeptiere.

Ich hätte meine Erfolge nie erkannt, wenn ich in einer Beziehung geblieben wäre.


Ich sehe meine Erfolge und wenn ich all das bisher geschafft habe – dann schaffe ich es auch, eine Zeitlang allein zu sein.
Oder vielleicht sogar ein ganzes Leben.

 

Nicht aus Trotz.
Nicht aus Verbitterung.
Sondern aus Liebe.
Zu mir selbst.

 

Du fühlst dich manchmal genauso?
Dann weißt du jetzt: Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch.
Vielleicht ist dein Alleinsein kein Mangel – sondern dein größtes Geschenk.

 


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